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Die beiden niederländischen Künstler Jeroen de Rijke (*1970) und Willem de Rooij (*1969) aus Amsterdam zeigten ihren ersten 35mm-Farbfilm (1998) von zehn Minuten Länge zur gleichen Zeit im Frankfurter Kunstverein und im Museum Abteiberg Mönchengladbach als Einzelausstellungen.

Der Film war gedacht als Rauminstallation in einem großen verdunkelten leeren Museumsraum mit Filmkabine und einigen Sitzen. Was man sieht, ist sowohl Film als auch Bild. Der aufwendige Prozess des Filmens macht aus einem gotischen Kircheninterieur eine Art Stillleben, in dem die Zeit leise abrinnt und Vergleiche zum Problem der Zeit überhaupt zulässt: zu jener des Kirchenbaus, zu jener der Gegenwart und zu jener fiktiven, in die man das Filmbild ansiedeln möchte. Auch die räumliche Vision erstreckt sich mit auf den Realraum, in dem sich die Betrachter:innen befindet. Es ist ein Unterschied, ob man im Kino sitzt oder ob man sich via Ausstellung im Dunkeln einem Film nähert. So ist für de Rijke/de Rooij auch jene Zeit wichtig, in der der Film nicht läuft. Als Phase der Kontemplation und des Schweigens. De Rijke/ de Rooij, die beide zunächst von 1990 bis 1995 an der Gerrit Rietveld Academie und von 1997 bis 1998 an der Rijksakademie van Beeldende Kunsten in Amsterdam studierten wurden mit ihren Filmen „Forever und Ever“ (1995) sowie „Coming Home in Forty Days“ (1997) einem größeren Kunstpublikum bekannt. Letzterer wurde 1998 auf der Manifesta in Luxemburg gezeigt. Es ist die Fahrt um einen Eisberg in der Arktis, dessen Schweigen und Erhabenheit im Vordergrund stehen. Der Film „of three men“ ist eine Art Film im Film, eine wirklich vorhandene Utopie im Geiste des niederländischen Malers Pieter Saenredam, die mit einer ähnlichen Perspektive seiner Kircheninterieurs und mit einem fiktiven und trotzdem realen Zeitbegriff arbeitet.

In Kooperation mit dem Frankfurter Kunstverein entsteht ein Katalogbuch After the Hunt im Taschenbuchformat mit Beiträgen von Vanessa Joan Müller, Veit Loers und einem Interview von Nicolaus Schafhausen. Die Ausstellung wird von der Mondriaan Stichting, Amsterdam und dem WDR, Köln unterstützt.