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Anlässlich des 80. Geburtstags von Heinz Mack präsentiert das Museum Abteiberg in Mönchengladbach – an seinem Wohn- und Schaffensort – frühe und teilweise unbekannte kinetische Skulpturen des Künstlers. Rund vierzig Objekte mit Motoren und Lampen, Metallspiegeln und beweglichen Elementen verschiedenster Art kommen in der Gartenebene des Museums zusammen und geben einen Eindruck von erstaunlich vielfältigen Ideen und Experimenten sowie von fundamentalen theoretischen Auseinandersetzungen über Dynamik und Struktur in seinem Werk. Auch Filme und Dokumentarfotos von frühen Aktionen werden zu sehen sein, mit ihnen die Grenzüberschreitungen und Ausbrüche aus dem musealen Raum, welche die dynamische Energie seines Kunstbegriffs vermittelt. Flankiert von den Sammlungsbereichen der europäischen und amerikanischen Kunst der 1960er-Jahre entsteht ein neuer Blick auf die einst revolutionären Gedanken von Heinz Mack, der auch als Mitbegründer von ZERO Kunstgeschichte schrieb.

Die Ausstellung im Museum Abteiberg fand parallel zur großen Retrospektive von Heinz Mack in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland und einer Ausstellung über das zeichnerische Œuvre des Künstlers im Museum Kunstpalast in Düsseldorf statt (beide bis 10. Juli 2011).

Dem kinetischen Werk von Heinz Mack wurde am 28. Mai 2011 ein Symposium im Museum Abteiberg gewidmet. Junge Wissenschaftler der Kunstgeschichte, Medien-, Natur- und Computerwissenschaften sowie aus dem Bereich aktueller Restaurierungsprojekte kamen zusammen und diskutierten sowohl über die kunsthistorische Aufarbeitung dieses Werks, als auch über Fragen der restauratorischen Konservierung und über die Vermittlung der ebenso kunst- wie zeit- und wissenschaftshistorisch bedeutenden Visionen kinetischer Kunst.

Während des Symposiums wurde eine Publikation vorgestellt, die in den vergangenen Monaten mit den oben genannten jungen Wissenschaftlern erarbeitet wurde und im Düsseldorfer Richter-Verlag erschienen ist: Das kinetische Werk von Heinz Mack in einer chronologischen Darstellung, einer essayistischen Abfolge von Werken, die den Weg von der chromatischen Malerei über das Relief hin zum beweglichen Material, zum motorisierten Objekt, zur Lichtinszenierung und zum Erfahrungsraum nahmen. Rund achtzig Arbeiten, Objekte und Projekte werden in Kurztexten beschrieben. Ein Vorwort von Susanne Titz und ein Essay von Sabine Fabo führen in die Thematik ein, daran anknüpfend beschäftigen sich Texte von Anina Baum, Lisa Bosbach, Julia Giebeler und Eva Rieß, Jee-Hae Kim, Raphael Smarzoch, Francesca Valentini und Franziska Wagner mit den unterschiedlichen Aspekten der Wiederbetrachtung. Vom Künstler selbst wird die Argumentation zum Begriff „Struktur“ stammen: Eine neue Veröffentlichung seines zentralen künstlerischen Arguments („Die neue dynamische Struktur“), welches er seit der ersten Formulierung im Jahr 1956 stets fortschrieb und im Jahr 2010 nochmals für das Projektteam am Museum Abteiberg überarbeitete.

PROGRAMM

3. April 2011, 14 Uhr
AUSSTELLUNGSGESPRÄCH Warum Kinetik? Heinz Mack im Gespräch mit Susanne Titz und Jee-Hae Kim


Das Projekt wurde ermöglicht durch die Stadtsparkasse Mönchengladbach und die Unterstützung großzügiger privater Förder:innen.