Eine Aktion von Johannes Cladders Erstmalig im Jahr 1975, anlässlich einer Ausstellung im Museum Ixelles in Brüssel, dann noch einmal am 18. Oktober 1988 an der ehemaligen Demarkationslinie zwischen Ost- und Westjerusalem hisste der Künstler Johannes Cladders eine weiße Fahne. Zwanzig Jahre nach dem 18. Oktober 1988, am 18. Oktober 2008 führten das Museum Abteiberg in Mönchengladbach, das Museum Ludwig, die Akademie Schloss Solitude in Stuttgart und einige Museen in Belgien, die sich Johannes Cladders verbunden fühlen, einen „Tag der Weißen Fahne“ ein. Er steht unter dem von Johannes Cladders gewählten Motto: „Vergiss den 18. Oktober nicht, den Tag der Weißen Fahne“ und mag politisch, poetisch oder auch ironisch verstanden werden. Nicht zuletzt zum Gedenken an den Anfang des Jahres verstorbenen Johannes Cladders, der im September 85 Jahre alt geworden wäre, hat das Museum Abteiberg am 18. Oktober 2009 erneut eine weiße Fahne gehisst.

Zur weißen Fahne schrieb Johannes Cladders:
„Sie besteht aus einem Stück Textil oder aus ähnlichem Material. Ihre Maße und Form sind objektiv beschreibbar. Daneben enthält sie außer der weißen Farbe keine weitere visuelle Information. Daher ist sie auch für jede Art individueller wie korporativer Interpretation offen: Von der Farbsymbolik bis hin zu den zahllosen Bedeutungen im Kontext von Politik, Krieg und Frieden, Religion, Philosophie, Wissenschaft, Moral, Kulturgeschichte und Kunst. Die weiße Fahne signalisiert Freiheit. Wer sie am 18. Oktober hisste, setzte ein Zeichen dafür.“

Am 17.Mai 2009 hielt Jean-Baptiste Joly von der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart, aus Anlass der Gedenkfeier zum Tode von Johannes Cladders einen Vortrag über den Tag der Weißen Fahne im Museum Abteiberg. Dieser Vortrag ist auf der Homepage des Museumsvereins nachzulesen.
Dieser Tag soll Menschen in der ganzen Welt animieren, an ihrem Haus oder Fenster für einen Tag eine weiße Fahne zu hissen. Das Museum Abteiberg lud jeden dazu ein, an dieser Aktion teilzunehmen und mit einer weißen Fahne – etwa am Haus oder am Fenster – ein Zeichen zu setzen. Es bat darum, den „privaten Tag der weißen Fahne“ fotografisch zu dokumentieren und die entstandenen Fotos per E-mail an das Museum Abteiberg zu schicken.

Johannes Cladders (1924–2009) war von 1967 bis 1985 Direktor des Museums Abteiberg in Mönchengladbach und erhielt 1984 zusammen mit Hans Hollein den deutschen Architekturpreis für den Neubau des Museums Abteiberg. Von 1989 bis 1992 war Johannes Cladders Juryvorsitzender der Akademie Schloss Solitude. Parallel zu seiner Tätigkeit als Museumsdirektor war Johannes Cladders unter dem Namen „C wie Caesar“ als Künstler tätig.