Museum Abteiberg

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JAHRESPROGRAMM 2021

 

HIWA K

All Cities Have Destruction in Common
Eröffnungstermin noch offen, Information folgt 

bis 9. Mai


Hiwa K, The Existentialist Scene in Kurdistan (Raw Materiality 01), 2017, Video Still, Courtesy Hiwa K and KOW, Berlin 

Seit seinen Anfängen betrachtet der Künstler und Musiker Hiwa K (*1975 in Sulaymaniyah, Irak) seine persönliche Position als kurdisch-irakischer Exilant und Intellektueller. In vielen Arbeiten problematisierte er die Fremdheit zu seinem Publikum im Exil, die häufige Unvermittelbarkeit von existentiellen Fragen und die grundsätzliche Ferne zwischen Menschen, die beispielsweise in Deutschland oder aber im Irak bzw. im Nahen Osten aufwuchsen und leben. 

Der Titel der Ausstellung im Museum Abteiberg, zu Deutsch „Allen Städten ist die Zerstörung gemein“, ist ein großes Bild für die Zusammenhänge, die HIWA K in Mönchengladbach mit einigen früheren Arbeiten und einem ganz neuen filmischen Projekt herstellen will. Im Zentrum steht Raw Materiality. Es ist das Material seiner zahlreichen gefilmten Gespräche mit kurdischen Intellektuellen, das in den vergangenen Jahren zu einer Langzeitstudie anwuchs: Es geht um Philosophie und Gesellschaft sowie um die Geschichte des Iraks als Ort und Material anderer Mächte („raw material“). In einer formalen Übernahme dieser geschichtlichen Konstante überlässt Hiwa K sein filmisches Rohmaterial anderen zum Schnitt, zur Auswahl und Interpretation. 

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und die Hans Fries Stiftung.  

                

SCHENKUNG OUTSET 

KW PRODUCTION SERIES im MUSEUM ABTEIBERG 

18. März: Feierstunde & erste Präsentation
16. September & online: zweite Präsentation 


Beatrice Gibson, I Hope I’m Loud When I’m Dead, 2018, film still, Courtesy the artist

Die KW Production Series ist ein dem künstlerischen Bewegtbild gewidmetes Projekt, das 2018 vom KW Institute for Contemporary Art in Kooperation mit OUTSET Germany_Switzerland und der Julia Stoscheck Collection initiiert und von Mason Leaver-Yap, KW Associate Curator, produziert wurde. Das Museum Abteiberg freut sich sehr über die großzügige Schenkung der gesamten KW Produktion Series, die aus den ersten sechs Produktionen der Serie (2018-2020) besteht. 

Es sind filmische Arbeiten von Künstler*innen verschiedener Generationen, kultureller Herkünfte und medialer Ansätze, aktuelle Produktionen von Onyeka Igwe, Lin + Lam, Andrea Büttner, Rachel O'Reilly, Jamie Crewe und Beatrice Gibson. KW Production Series wird im Museum Abteiberg mit einem Programm vorgestellt, das Online-Präsentationen, Filmvorführungen, gefolgt von Künstlergesprächen und offene Forumsdiskussionen sowie einer Ausstellung innerhalb der ständigen Sammlung umfasst. Details werden in den kommenden Wochen bekannt gegeben.

 

beuys 2021. 100 jahre joseph beuys


Anlässlich des großen Ausstellungs- und Veranstaltungs-Festivals beuys 2021 in NRW, das zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys in mehr als 20 Institutionen, Museen, Hochschulen und anderen mit Beuys verbundenen Orten zu erleben sein wird, will das Museum Abteiberg einen besonderen Akzent setzen. 

Mit zwei Projekten wird die Beuys‘ Zeit und die heutige Gegenwart in Beziehung zueinander gesetzt. Wie in einer offenen Werkstatt werden das Bewahren, Erforschen und Vermitteln erfahrbar: in einem neuen Schauraum, der erstmalig aus der Neuerwerbung von Archiv / Sammlung Andersch schöpft und die enorm große Bedeutung von Archivarbeit zur Kunst der 1960er und 70er Jahre vermitteln wird. Parallel wird ein neues ortsspezifisches Projekt zu erleben sein, in dem sich die Mönchengladbacher Tradition seit Beuys‘ großer Schau 1967 fortsetzt: Die Institution Museum wird 2021 nochmals neu untersucht und künstlerisch befragt, eingeladen dazu ist die in London lebende Künstlerin Ghislaine Leung (*1980). 

 

INSTITUTIONSKRITIK – DAS MUSEUM ALS ORT DER PERMANENTEN KONFERENZ

Zwei Ausstellungen im Museum Abteiberg als Beitrag zu beuys 2021

3. Juni bis 24. Oktober 

 G Leung
Ghislaine Leung, 2020. Courtesy of Ghislaine Leung and ESSEX STREET, New York

GHISLAINE LEUNG

Die Einzelausstellung von Ghislaine Leung umfasst Werke, die vom Museum Abteiberg in Auftrag gegeben und über einen Zeitraum von einem Jahr 2020/21 produziert wurden. 

Kuratiert wird diese Ausstellung von Susanne Titz, assistiert von Haris Giannouras. Diese Informationen entsprechen dem erforderlichen Umfang von 600-800 Zeichen und wurden von Haris Giannouras, Ghislaine Leung und Susanne Titz bearbeitet. Alle Angaben entsprechen dem Stand Dezember 2020, Änderungen möglich, vorbehaltlich notwendiger Erfordernisse und verfügbarer Mittel.  

 

WERKSTATTBERICHT SAMMLUNG / ARCHIV ANDERSCH


Abb.: Joseph Beuys, Nam June Paik, In memoriam George Maciunas. Klavierduett. 7.7.1978, 1978-1982, Zwei Langspielplatten, Sammlung / Archiv Andersch im Museum Abteiberg Mönchengladbach, Foto: Bianca Grüger

Anlässlich von beuys2021 zeigt das Museum Abteiberg den WERKSTATTBERICHT SAMMLUNG / ARCHIV ANDERSCH. Angeregt von Joseph Beuys‘ Verständnis der Institution Museum reflektieren die Kuratorinnen ihre aktuelle Arbeit hinter den Kulissen. In Anspielung auf Beuys‘ Denken über die Bedeutung der Institution Museum wird es nicht nur um eine Ausstellung gehen: Beuys‘ Geschichte in Mönchengladbach gibt Anlass dazu, gemeinsam mit dem Publikum die Aufgaben des Museums – das Sammeln, Bewahren, Forschen, Präsentieren und Vermitteln – auf neue Weise zu thematisieren.

Seit dem Erwerb von Sammlung / Archiv Andersch 2017 sind die Mitarbeiter*innen des Museums Abteiberg damit befasst, den umfangreichen Neuzugang zu inventarisieren sowie dessen langfristigePräsentation und Lagerung in ein Schaumagazin und Fluxus-Archiv vorzubereiten. Die Kollektion von Erik Andersch beinhaltet Kunstsammlung, Kunstbibliothek sowie historische Dokumente zahlreicher Künstlerinnen und Künstler wie Ay-O, Joseph Beuys, Henning Christiansen, Robert Filliou, Dorothy Iannone, Alison Knowles, George Maciunas, Yoko Ono, Nam June Paik, Dieter Roth, Takako Saito, Daniel Spoerri, André Thomkins, Ben Vautier, Robert Watts oder La Monte Young. Die Ausstellung wird kuratiert von Filicia Rappe, assistiert von Denise Wegener.

 

SCHAURAUM PROVENIENZFORSCHUNG

ab 12. Dezember 

 
Abb.: Ernst Ludwig Kirchner, Weiblicher Akt im Grünen, 1914/15, Recto und Verso, Museum Abteiberg Mönchengladbach, Foto: Achim Kukulies

Das Museum Abteiberg erforscht die Herkunft seiner Sammlung bereits seit vielen Jahren. Der vergleichsweise kleine Bestand der klassischen Moderne wurde überwiegend in den späten 1950er und 1960er Jahren angekauft. Die Dokumentation des Erwerbs der Gemälde, Skulpturen und Grafiken war in vielen Fällen lückenhaft. Besonders diese Objekte wurden seit 2016 mit finanzieller Förderung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste Magdeburg systematisch untersucht. Die Forschungsergebnisse werden Ende 2021 im Museum Abteiberg in einem Schauraum präsentiert, der den Arbeitsbereich der Provenienz-forschung exemplarisch anhand einzelner Kunstwerke des Expressionismus vorstellt.

 

SKULPTURENGARTEN


Claes Oldenburg, Soft Inverted Q, 1976-79,  Restaurierung, Foto: Christine Adolphs

Nach umfangreicher Restaurierung kehrt das übergroße „Soft Inverted Q“ (1976/79) von Claes Oldenburg zurück ins Museum Abteiberg. Im Frühjahr 2021 wird es seinen angestammten Platz auf den Reisterrassen im Skulpturengarten einnehmen, an dem es 1980 in Absprache mit dem Künstler platziert wurde. Drei Jahre dauerte der umfangreiche Restaurierungsprozess, den Christine Adolphs, Restauratorin am Museum Abteiberg, angestoßen hat und mir Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen umsetzte. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützte das Vorhaben großzügig im Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-Westfalen.

Außerdem ist im Skulpturengarten ab Frühjahr 2021 das Baumhaus von Stefan Kern aus dem Jahr 2002 nach umfassender technischer Restaurierung wieder begehbar. Die Restaurierung wurde maßgeblich gefördert durch den Museumsverein Abteiberg.

 


 

WEITERE AKTIVITÄTEN

 

NEUE PUBLIKATION

DIE KASSETTENKATALOGE DES STÄDTISCHEN MUSEUMS MÖNCHENGLADBACH 1967–1978 

THE BOX CATALOGUES OF THE STÄDTISCHES MUSEUM MÖNCHENGLADBACH 1967– 1978

 


Die Reihe der 35 Kassettenkataloge, die Johannes Cladders (1924-2009) als Direktor des Städtischen Museums Mönchengladbach zwischen 1967 und 1978 herausgab, prägte die Identität dieses Museums. Es waren Ausstellungskataloge in einer Schachtel, einzigartige Vermittlungsmedien, die zu den frühen Ausstellungen von Joseph Beuys, Carl Andre, Bernd und Hilla Becher, Hanne Darboven, Stanley Brouwn, Hans Hollein, Marcel Broodthaers, Daniel Buren u.a.m. gehörten, sowie auch als Berichte bzw. ‚Belege‘ zur Arbeit für die Museumssammlung fungierten. In ihnen materialisierten sich die partizipativen Ideen der Zeit – die Vorstellung des offenen demokratischen Werks und der aktivierten BetrachterInnen, die intellektuell wie physisch unmittelbar in die neuartige künstlerische und institutionelle Arbeit einbezogen wurden.

Bearbeitet von Susanne Rennert, mit einer fotografischen Dokumentation von Tobias Hohn & Stanton Taylor, Absolventen der Klasse von Christopher Williams an der Kunstakademie Düsseldorf. Mit einführenden Texten von Susanne Rennert und Susanne Titz zum alten Städtischen Museum Mönchengladbach und zur Programmatik der Kassettenkataloge. Vor dem Hintergrund des 100. Geburtstags von Joseph Beuys im Jahr 2021 auch eine Hommage an Beuys, der anlässlich seiner ersten großen Museumausstellung im Museum Mönchengladbach 1967 gemeinsam mit Cladders den Prototyp für den Kassettenkatalog entwickelte.  

392 Seiten, rund 300 Farbtafeln, gestaltet von Petra Hollenbach, veröffentlicht im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW, den Landschaftsverband Rheinland, den Museumsverein Abteiberg und die Hans Fries-Stiftung.

 

MUSEUM DIGITAL

 

Initiiert durch das Förderprogramm „Museum Digital“ im Ministerium für Kultur und  Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen wird das historische Forschungsprojekt  Johannes Cladders, die Ausstellungen und Kassettenkataloge des Städtischen Museums Mönchengladbach 1967 bis 1978  in digitaler Form publiziert. 

Im Jahr 2016 begann die Kunsthistorikerin Susanne Rennert mit einer Aufarbeitung und Rekonstruktion der Ausstellungs- und Publikationsgeschichte des alten Städtischen Museums an der Bismarckstraße. Ihre umfassende Forschung gibt erstmals Einblick in die komplexen Produktionsprozesse der 86 Ausstellungen und Aktionen sowie auch der Kassettenkataloge, die Cladders zwischen 1967 bis 1978 in enger Kooperation mit den Künstlern und eingebunden in höchst effiziente internationale Netzwerke realisierte. 

Zur Darstellung des zuvor nie veröffentlichten heterogenen Materials, das Texte, Fotos, Presseausschnitte, Archivalien, Audio- und Videomaterial etc. umfasst, konzipierte Susanne Rennert in Zusammenarbeit mit Susanne Titz und Petra Hollenbach eine gleichermaßen feste wie variable Struktur. Die digitale Umsetzung zielt auf die Teilhabe einer größeren und diverseren Öffentlichkeit an den historischen, höchst aktuellen Inhalten und Materialien. Zudem verknüpft sich mit der digitalen Adaption die Idee eines Pilotprojekts zum Thema von Archiv und vernetzten Strukturen, das sich als zukunfts- und anschlussfähig für andere digitale Formate erweist. Das eröffnet die Chance, Cladders‘ 1968 formulierte Vision von der Institution Museum als einem lebendigen, aktiven, kreativen „Antimuseum in Permanenz“ zu realisieren.  
Beginn der schrittweisen Online-Freigabe: Frühjahr 2021
Agentur: Studio von Monkiewitsch, Köln

 

OFFEN FÜR SCHULEN: DAS SCHÖNSTE KLASSENZIMMER DER STADT[1]

Die Kunstvermittlung beschreitet mit Ideen, die teils in der Corona-Krise entstanden, neue Wege, die Menschen in Mönchengladbach an der Kunst der Gegenwart teilhaben zu lassen. Hierzu zählen neu zugeschnittene Führungen, Workshops und Kurse für Schulklassen und Kleingruppen von Kindern und Jugendlichen. Ein Fokus liegt hierbei auf Kooperationen mit Partnerschulen, die sich bewusst auf unterschiedliche Schulfächer richtet: Das Museum wird als Klassenzimmer genutzt. 

Inklusion und Integration sind wichtige Fragestellungen der Zukunftsarbeit im Museum Abteiberg. Bestehende Kooperationen mit Förderschulen und sozialen Einrichtungen können zum Modell für andere werden, so z.B. die Zusammenarbeit mit HEPHATA und der Initiative Strichstärke, die sich regelmäßig in der Malklasse des Museums trifft. 

 

OFFEN FÜR ALLE 

ERSTER SONNTAG

Der erste Sonntag im Monat ist seit 2006 MUSEUMSTAG in Mönchengladbach. Mit Förderung durch die Stadtsparkasse Mönchengladbach wird das Programm ERSTER SONNTAG mit freiem Eintritt, offenen Führungen und offener Malklasse auch im Jahr 2021 fortgesetzt: 3. Januar, 7. Februar, 7. März, 4. April, 2. Mai, 6. Juni, 4. Juli, 1. August, 5. September, 3. Oktober, 7. November, 5. Dezember.

 

MG_ARTFRIENDS / DRITTER DONNERSTAG

Die MG_Artfriends richten sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren, die sich mit ihrer Neugier auf Kunst und Kultur im Museumsverein organisieren wollen. Inspiriert von aktuellen Ausstellungen und eigenen inhaltlichen Ideen gestalten die jungen Freunde des Museums Abteiberg an den DRITTEN DONNERSTAGEN des Monats ein eigenes Veranstaltungsprogramm und treffen sich an diesen Abenden im Museum oder unterwegs zum Jour fixe. 

Weiterhin sind die DRITTEN DONNERSTAGE auf dem Weg, sich als offene Abende für inhaltliche Angebote, auch in Kooperation mit Vereinen und freien Gruppen zu etablieren.

 

AUSSENRAUM STADT: DIE  NEUEN AUFTRAGGEBER

Das Museum Abteiberg ist Ankerpunkt der NEUEN AUFTRAGGEBER im Rheinland. In Mönchengladbach erarbeitet die Initiative Neue Auftraggeber 2021 ein Projekt der neuseeländischen Künstlerin Ruth Buchanan für einen gemeinsamen Garten des Arbeits-losenzentrums und des Stiftischen Humanistischen Gymnasiums am Hans Jonas Park. Ein zweites Projekt entwickelt die Mediatorin Kathrin Jentjens im Jahr 2021 gemeinsam mit Bürger*innen in Wickrath. www.neueauftraggeber.eu.


[1] Zitat: Dr. Christian Dern, Direktor der Partnerschule Gymnasium am Geroweiher im ersten Pressegespräch 2020. 


STÄDTISCHES MUSEUM ABTEIBERG

Abteistr. 27 / Johannes-Cladders-Platz 
41061 Mönchengladbach
Telefon: +49 - (0) 2161 - 252637
Telefax: +49 - (0) 2161 - 252659

www.museum-abteiberg.de 

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