12.00 Uhr
Begrüßung: Dr. Gert Fischer, Kulturdezernent der Stadt Mönchengladbach, Felix De Clerck, Direktor des Flanders Arts Institute
Einführung: Susanne Titz, Direktorin Museum Abteiberg
14.00 Uhr
Künstlergespräch mit Anne-Mie Van Kerckhoven
Das Einwirken von Medialisierung, Digitalisierung, Wissenschaft, den Technologien und Vorstellungswelten von künstlicher Intelligenz auf unser heutiges Ego ist sehr früh von der belgischen Künstlerin, Performerin und Musikerin Anne-Mie Van Kerckhoven (*1951) thematisiert worden.
Rund 40 Jahre umfasst inzwischen ihr multimediales Werk, in dem Selbstbetrachtung, komplexe interdisziplinäre Theorien, Feminismus, alte Mystik und futuristische Forschungsfelder zusammenkommen.
Die in Antwerpen lebende Künstlerin studierte in den 1970er Jahren Grafikdesign und beschäftigte sich parallel mit philosophischen und naturwissenschaftlichen Theorien. Sie arbeitete dabei zunächst im Medium der Zeichnung – dem Medium, das sie damals mit dem Vorteil der leichten Kommunikationsfähigkeit und Multiplizierbarkeit / Verbreitung verband – und erweiterte es im Laufe der Jahre hin zu einem Instrument für multimediale, räumliche und filmische Darstellungen von Gedanken, Emotionen, Innenwelten. 1981 gründete sie zusammen mit dem Performance-Künstler Danny Devos die Industrial-Band ‚Club Moral‘, zur gleichen Zeit begann ihre Zusammenarbeit mit dem Neurowissenschaftler Luc Steels und dessen Institute for Artificial Intelligence in Brüssel, wodurch Bildsprachen bestimmend wurden, die durch wissenschaftliche Bildverfahren geprägt sind: Diagramm, Text-Bild-Schema, zeichnerische und digitale Animation.
Anne-Mie Van Kerckhoven realisiert im Museum Abteiberg eine Ausstellung mit eigenen Wänden und Bildhängestrukturen, die in zwölf Kapiteln bzw. Clustern Produkte aus allen Werkphasen zeigt, ganz neue mit frühesten Arbeiten verbindet, dabei Malerei, Zeichnung, Collage, Materialien wie Plastik, Folien, fluoreszierende Farben, Kopiertechnik und Computeranimation zusammenbringt und jeweils eine filmische Animation ins Zentrum setzt. Der räumliche Aufbau wird zu einer Installation des inneren Denkens.