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Arnasson lebt in Reykjavik, wo er 1956 geboren wurde, 1974 bis 1978 ging er auf eine private Kunstschule in Reykjavik, 1976 bis 1979 besuchte er parallel dazu die Hochschule für Kunst und Kunsthandwerk, 1979 bis 1981 studierte er an der Jan van Eyck Akademie in Maastrich, 1983 bis 1993 war er Leiter der Klasse für gemischte Medien der Hochschule für Kunst und Kunsthandwerk, Reykjavik.
„Aquarell auf Beton“ – schon die Bezeichnung der Technik machte stutzig, denn es sind krasse Gegensätze, die Ingólfur Arnarsson in seinen Werken vereinte. Seit 1989 verwendete er das prosaische Baummaterial Beton als Bildträger und zwar ausgerechnet für Aquarell-Malerei – den Inbegriff einer sehr sensiblen künstlerischen Technik. Das Museum Abteiberg zeigte eine Auswahl von sieben Bildern aus eine jüngeren Werkgruppe. Der Beton wurde sehr sorgfältig präpariert mit mehreren Schichten aus Gesso (Gips) und Acryl-Farbe in mattem Weiß, bevor am unteren Bildrand ein breiter Querstreifen Aquarell-Farbe in einem einzigen Ton aufgetragen wurde.
Parallel zu seinen objekthaften Bildern führte Arnarsson immer wieder Serien kleinformatiger Bleistift-Zeichnungen aus, von denen ebenfalls Exemplare in der Ausstellung zu sehen waren. Ein kleinteiliges Netz aus schraffierten Strichen und Zäsuren bedeckten die Blätter, wobei sich die subtile, minimal differenzierte Linien-Struktur aus der Distanz gesehen zu einer leicht pulsierenden, grauen Farbfläche verdichtete. Liegt den kontemplativen Zeichnungen in erster Linie eine kritische Auseinandersetzung des Künstlers mit sich selbst und seinem Medium zugrunde, so leiteten die Wandarbeiten und Zeichnungen in verstärktem Maße über zu außerkünstlerischen Bereichen des täglichen Lebens.
Wandarbeiten und Zeichnungen gemeinsam waren es, die Zusammenhänge zwischen Entstehungsprozess, Erscheinungsform und Wahrnehmungsweise veranschaulichten.
Zur Ausstellung, die vom Kulturministerium des Landes NRW unterstützt wurde, erschien ein Katalog, der vom Künstler gestaltet wurde und neben zahlreichen Abbildungen einen Text (dt./engl.) von H. Kersting enthielt (DM 15,-).