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I. Über die aus der Zukunft fließende Zeit
Eröffnung: Samstag, 28. Oktober 2006, 18 Uhr

II. Woher kommt die Kunst, oder: die Blüte des Menschen
Eröffnung: Samstag, 2. Dezember 2006, 18 Uhr

im Foyer Museum X

Der in Düsseldorf lebende Künstler Manuel Graf (*1978) verwandelt das Foyer des Museum X in einen Videoraum, der unerwartete Lehrstunden über die Geschichte von Mensch, Architektur und Kunst präsentiert. Zunächst wird die Videoanimation „Über die aus der Zukunft fließende Zeit“ (10 min. Loop) gezeigt, anschließend folgt die Erstaufführung eines zur Zeit entstehenden neuen Videos „Woher kommt die Kunst, oder: die Blüte des Menschen“, dessen filmische Requisiten ebenfalls Teil der Präsentation werden.
In seinen ersten animierten Videoarbeiten und Skulpturen beschäftigte sich Manuel Graf mit Architektur in all ihren Ausformungen und Bedeutungsebenen, sei es physisch, psychologisch, ideologisch oder spirituell. Ihn interessierte die andauernde Faszination einer „alten Idee“.
In seiner 2006 entstandenen Arbeit „Über die aus der Zukunft fließende Zeit“ berichtet Manuel Grafs ehemaliger Lehrer Herr Wallat. Er spricht über den Alterungsprozess anhand von Kindheits- und Altersschädeln von Australopithecus, Pithecanthropus und Neanderthaler bis zum Homo Sapiens. Die Theorie besagt, dass der Alterungsprozess von den jeweiligen Kindheitsschädeln der unterschiedlichen Spezies zu deren Alterschädeln linear verläuft, von feiner und kleiner zu gröber und ausgeprägter. Von Australopithecus bis zum modernen Menschen verhält es sich jedoch umgekehrt, hier verläuft die Entwickelung rückläufig. Vergleicht man einen Altersschädel des Australopithecus mit einem Altersschädel des Homo Sapiens, so ist es als ob man einen Kindheitsschädel mit einem Altersschädel vergleicht. Es hat eine „Verjüngung“ stattgefunden. Während Herr Wallat diese Theorie darlegt, erscheinen Animationen der jeweiligen Schädel und ihrer Entwicklungsrichtungen.

Die neue Arbeit „Woher kommt die Kunst, oder: die Blüte des Menschen“ treibt die Theorie der „aus der Zukunft fließenden Zeit“ weiter in eine Erörterung der Herkunft von Kunst. Ausgehend von der bereits zuvor von Hern Wallat dargelegten Überlegung, wonach die Blüte einer Pflanze vielleicht gar nicht aus der Pflanze selbst entsteht, sondern vom Schmetterling (als Teil der beseelten Welt) an die Pflanze herangetragen wird, stellt Graf philosophische Modelle über die Entstehung von Kunst auf.

Manuel Graf studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Magdalena Jetelova und Rita McBride. Seine Arbeiten waren unter anderem zu sehen bei Van Horn und 701 e.V. in Düsseldorf, in der Galerie Johann König in Berlin und im Museum De Paviljoens, Almere, Niederlande.