Eine Ausstellung in vier Proben
Konzept / Dramaturgie: Nairy Baghramian

26. Oktober 2014 – 19. April 2015


STELLPROBE
Sonntag, 26. Oktober, 12 Uhr
Ausstellungseröffnung

Begrüßung: Hans Wilhelm Reiners, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach
und Sabine Fruhen, Sparda-Bank West
Einführung: Nairy Baghramian und Susanne Titz

Ausgehend von einem Konzept, das Nairy Baghramian 2008 erstmalig für einen Kunstverein entwarf, findet jetzt eine Erweiterung des Gedankens in den Museumsraum statt: Der Zusammenhang und auch die Widersprüchlichkeit des Nebeneinanders unterschiedlicher künstlerischer Praktiken soll hier zur Debatte stehen. Dies auch als Reaktion und Kommentar auf einen großen und immer globaleren Kunstbetrieb, in dem es einen Zuwachs an Gruppenausstellungen gibt, worin Kunstwerke zusammengestellt werden, ohne dass eine sichtbare inhaltliche Beteiligung der Künstler erkennbar ist.

Das Konzept dieser Ausstellung unternimmt den Versuch, genau diese Involviertheit an die Künstler zurück zu geben. Zu erleben ist eine Serie von Ausstellungsszenen, in denen jegliche Setzung, Handlung und Veränderung von den Künstlerinnen und Künstlern selbst entschieden wird. Baghramian lud hierzu drei Kollegen ein, die ihr unterschiedlich nahe sind. Eine lange persönliche Nähe existiert zu dem Maler Lukas Duwenhögger, Absolvent der Kunstakademien in München und Düsseldorf, der seit vielen Jahren in Istanbul lebt. Zu dem jüngeren Konzeptkünstler Danh Vo und ebenso zu Lutz Bacher, einer amerikanischen Kollegin mit männlichem Pseudonym, die nach vielen Jahren der Zurückgezogenheit jetzt wieder Ausstellungen zeigt, gab es zuvor keinen persönlichen Kontakt. Sie wurden aus Interesse an ihrer Arbeit für das Projekt angesprochen.

Im Hintergrund dieser Idee steht durchaus ein kunsthistorisches und -politisches Interesse: Es geht um die Gegenwart von Künstlern, Museen und deren Betrachtern. Insofern ist es bedeutend, dass hier Positionen gegenübergestellt sind, die eine unterschiedliche Wahrnehmung im institutionellen Feld der Ausstellungen und Sammlungen besitzen. Sie werfen Fragestellungen über die Notwendigkeit, die Dauer und die Quantitäten von öffentlicher Repräsentation auf. So beginnt die Ausstellung sehr programmatisch mit einer Einzelpräsentation entliehener Arbeiten Lukas Duwenhöggers, der vor vielen Jahren auf Distanz zum wachsenden Kunstbetrieb und den auswuchernden Ausstellungskonzepten von Kuratoren und Institutionen ging – und gerade deshalb gedanklich und konzeptuell eine wichtige Position darstellt. Baghramian selbst, Danh Vo und Lutz Bacher intervenieren in diese Szene, die zu einer ersten Stellprobe wird. Anschließend folgen ein paar weitere Objekte sowie andere Konstellationen bzw. Proben, deren mysteriös-magische Titel aus internationalen Bühnenbegriffen stammen.

STELLPROBE ….. Sonntag, 26. Oktober, 12 Uhr

ICHI-GO ICHI-E ….Sonntag, 14. Dezember, 12 Uhr

TUTTI…. Sonntag, 18. Januar, 12 Uhr

4. AKT … Sonntag, 15. März, 12 Uhr

Das Projekt wird großzügig gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West, die Hans Fries-Stiftung und die Sammlung vibro.