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Der Schweizer Künstler Christoph Büchel arbeitet mit Räumen. Er wird mit dynamischen Raumkonzepten die Ausstellungsräume so verändern, dass sie als solche nicht mehr kenntlich sind. Büchel errichtete in der Schweiz, in Linz (Österreich) und in München, Haus der Kunst, gewaltige Szenarien und Raumassoziationen aus Flüchtlingslagern, mit Gefrierkammer, Schulen, Kinos und Garküchen.
Im Gegensatz zu Rauminstallationen von Guillaume Bijl, Ilja Kabakov oder Gregor Schneider haben die Ausführungen seiner Konzepte etwas Narratives. Büchels „entropische Psychogramme“ erschaffen fremde Szenarien von skurriler Wirkung, die in ihrer Imaginationskraft das Thema begehbarer Installationskunst neu definieren. Darüber hinaus entwickelt er mit anderen Ausstellungsmodellen eine Verwirrung stiftende Umkehr der Semiotik von Kunsträumen und der Ikonographie des Alltags.
Im Museum Abteiberg wird Büchel den Ausstellungsraum, der Raum, in dem Gregor Schneider vor sechs Jahren sein Haus ur zeigte, in ein Szenarium verwandeln, indem die dort herrschenden Proportionen und Identitäten der Architektur außer Kraft gesetzt werden. Das, was in Deutschland als abbruchreif bezeichnet wird und trotzdem in großen Teilen der Dritten Welt dominiert, bildet einen gewaltigen Parcours, dem sich der Besucher bedingungslos ausgeliefert fühlt. Zum realen Szenarium wird das, was man aus Magazinfotos von Katastrophen und Kriegen Europas und der Dritten Welt kennt.
Christoph Büchels Szenarium ist bis auf das letzte Detail überlegt. Große und kleine Teile bilden eine semantische Verschränkung, in der Begriffe wie „Baracke“, „Kammer“, „Bett“, „Tunnel“ oder „Klo“ in ihrer vielfältigen politischen, sprachlichen und symbolischen Signifikanz direkt anschaulich werden.