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Carl Andre, Ron Arad, Martin Boyce, Daniel Buren, Erich Consemüller, Martin Creed, Rory Crichton, Raphael Danke, Christopher Dresser, Cerith Wyn Evans, VALIE EXPORT, Urs Fischer, Lucio Fontana, Lissy Funk, Isa Genzken, Hans Hollein, Richard Hughes, Sture Johannesson, Jasper Johns, Donald Judd, Gustav Klucis, Yayoi Kusama, Mark Leckey, Sol LeWitt, Laszlo Moholy-Nagy, Alessandro Mendini, Anselm Reyle, Bojan Sarcevic, David Shrigley, Keith Sonnier, Ettore Sottsass, Simon Starling, Katja Strunz, André Thomkins, UFO Group, Piotr Uklanski, Andy Warhol, Rebecca Warren, Richard Wright

Kuratiert in Zusammenarbeit mit Toby Webster, Glasgow

Ausgangspunkt der Ausstellung STRANGE I’VE SEEN THAT FACE BEFORE ist eine Darstellung ungeahnter Bezüge zwischen Kunst, Design und Architektur. Die labyrinthischen und vielförmigen Räume des Museums Abteiberg, von Hans Hollein einst mit einer reichen Metaphorik als Berghöhle oder unterirdische Mine versehen, werden hierbei in einer Konstellation von Werken der eigenen Sammlung, Leihgaben von Kunst- und Designobjekten sowie künstlerischen Interventionen jüngerer zeitgenössischer Künstler:innen nochmals erfahrbar in ihrer Sinngebung als ein neuartiges, räumlich stimuliertes Erlebnis von Museum. Ein Leitmotiv dieser Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem schottischen Kurator Toby Webster entworfen wurde, ist die Erweiterung der räumlichen Metaphorik des Museums Abteiberg in die Vorstellung eines Museums als Gehirn.

Die Ausstellung beginnt mit einer Serie von ‚Mirror Tables‘ des aktuell aufsehenerregenden englischen Designers Ron Arad. Nach ersten Präsentationen in der Fondation Cartier Paris sowie auf Designmessen in Miami (2005) und Mailand (2006) installiert Arad eine Reihe der amorph geformten spiegelnden Tische im offenen Eingangsbereich des Museums Abteiberg. Weitere Sammlungs- und Ausstellungsräume werden mit selten gesehenen Objekten des italienischen ‚New Wave‘-Designs aus den 1960er- und 1970er-Jahren besetzt, welche – ebenso wie die Museumsarchitektur selbst – eine durch exzentrische und zeichenhafte Formen bestimmte Frühzeit der Postmoderne darstellen. Hans Hollein, Alessandro Mendini, Ettore Sottsass und die Mailänder UFO Group werden durch Werke aus eigenen Archiven bzw. Privatsammlungen vertreten, welche exemplarisch die unvermittelte Exhaltiertheit von Formen in der Spätmoderne darstellen. Hinzu kommen Plakate des schwedischen Grafikers Sture Johannesson aus der gleichen Zeit, ebenso die legendären Perücken von Andy Warhol, aber auch Silberwaren aus der Werkstatt von Christopher Dresser – konstruktiv gestaltete Toastständer, deren Ursprung in der frühen Moderne liegt.

Es treten Werke von Künstler:innen gegenüber, die in dieser Konstellation eine veränderte, sehr gegenwärtige Betrachtung erfahren: Aus dem Depot der Museumssammlung wurden u.a. Objekte von Daniel Buren, Lucio Fontana, Donald Judd und Yayoi Kusama ausgewählt, deren Objekthaftigkeit zwischen Kunstwerk und Geste liegt, zudem als Leihgaben digitale Fotomontagen von VALIE EXPORT, „Lackskin“-Malereien von André Thomkins, Tapisserien von Lissy Funk und ein kubisches Objekt von Sol LeWitt, in denen Übergänge von abstrakter Form in physiognomische Assoziationen markiert werden. Aus der frühen Avantgarde sind zwei Fotogramme von Laszlo Moholy-Nagy sowie das berühmt gewordene Porträt eines Marcel Breuer-Stuhls von Erich Consemüller zu sehen, die ihrerseits den Schatten von Menschen in Objekten folgen.

Künstler:innen der jungen Generation sind den historischen Werken gegenüber gestellt, teils mit Arbeiten, die in diesem Zusammenhang eine besondere Wahrnehmung gewinnen, teils mit ortsspezifischen, für die Architektur des Museums entworfenen Installationen: Richard Wright hat eine das Auge verwirrende Malerei für einen Kuppelraum realisiert, Martin Creed und Richard Hughes manipulieren Architekturdetails des Pyramidenraums, Martin Boyce stellt in den Wechselausstellungsraum eine Installation metaphorisch geladener Kinderspielgerüste. Simon Starling und Cerith Wyn Evans arbeiteten mit den in diesem Museum gesammelten Werkkonvoluten von Man Ray und Marcel Broodthaers, David Shrigley zeichnete seine Wahrnehmung des Museums, andere Künstler:innen legten durch früher entworfene Werke den Gedanken nahe, diese in die Situation dieser Ausstellung einzufügen: Raphael Danke, Urs Fischer, Isa Genzken (Sammlung Museum Abteiberg), Mark Leckey, Anselm Reyle, Bojan Sarcevic (Dauerleihgabe der Sammlung Rheingold), Katja Strunz, Piotr Uklanski und Rebecca Warren.