Hans Haacke, Säule mit zwei Flüssigkeiten, 1965, Sammlung ETZOLD im Museum Abteiberg Mönchengladbach Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf © Hans Haacke VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Hans Haacke, Säule mit zwei Flüssigkeiten, 1965, Sammlung ETZOLD im Museum Abteiberg Mönchengladbach Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf © Hans Haacke VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Hans Haacke (*1936 in Köln) ist bekannt für seine institutionskritischen Arbeiten, in denen er sozialpolitische Verflechtungen des Kunst(markt)systems aufdeckt und als kritischer Verfechter einer Kunst der ,Aufklärung‘ gesetzeswidrige und bedrohliche Realitäten thematisiert.

Vom 21. Juni bis zum 25. Oktober 2020 zeigte das Museum Abteiberg die Forschungsausstellung HANS HAACKE. KUNST NATUR POLITIK. Kuratiert von Ursula Ströbele am Studienzentrum zur Kunst der Moderne und Gegenwart, Zentralinstitut für Kunstgeschichte München (12. Dezember 2019 bis 7. Februar 2020), wurde sie in Mönchengladbach gemeinsam mit Felicia Rappe innerhalb der Sammlung der Kunst der 1960er- und 1970er-Jahre eingerichtet. Die Ausstellung dokumentiert Hans Haackes biologische, skulpturale Systeme (circa 1965–72) und beleuchtet die Rolle von Systemtheorie und Kybernetik für Haackes Skulpturverständnis in jenen Jahren. Bilder dieser frühen Arbeiten und Installationsansichten seiner bedeutenden Schau im Museum Haus Lange in Krefeld 1972 zeugen von der Verwobenheit von Politik, Gesellschaft, Ökologie und Umweltverschmutzung im Werk des Künstlers.

In seinem wenig bekannten Frühwerk setzte Haacke Tiere und Pflanzen als Akteure in biologischen „Real-zeitlichen Systemen“ (Jack Burnham) ein und nannte diese humorvoll seine „Franziskanischen Arbeiten“. Der namensspendende Heilige gilt als Tierfreund, der mit Tieren kommunizierte und sich ihrer annahm. Gerade diese Arbeiten hinterfragen die Trennung zwischen Kultur und Natur, sind damit signifikant für die Gegenwartskunst. Mit Wir (alle) sind das Volk setzt das Museum Abteiberg im Außenraumnach Stationen unter anderem in München, Chemnitz, Halle (Saale) und Leipzig eine ortsspezifische Arbeit um, die Haacke 2017 für die documenta 14 in Kassel konzipierte.

Gefördert von CONIVNCTA FLORESCIT, Verein der Freunde des Zentralinstituts für Kunstgeschichte e.V. (München) und dem Museumsverein Abteiberg e.V. (Mönchengladbach)

Weitere Informationen zur Ausstellung in München:
Ein Film zur Ausstellung, Hans Haacke – Zentralinstitut für Kunstgeschichte

Vortragsreihe und Ausstellung Hans Haacke – Zentral Institut für Kunstgeschichte