In der Zeit vom 25. September 1994 bis zum 29. Januar 1995 stellte das Museum Abteiberg in der Studio-Galerie Bodenplastiken von Christa Gather vor. Die Künstlerin wurde 1960 in Düsseldorf geboren, wo sie auch heute noch lebt. 1983 bis 1989 studierte sie Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf, 1989–90 hatte sie ein DAAD-Stipendium für die Chelsea School of Art, London, 1991–92 besuchte sie das Institute des Hautes Etudes en Arts Plastique in Paris, und 1993–94 hatte sie ein Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen für Schloß Ringenberg. In Mönchengladbach zeigt sie ihre erste Einzelausstellung in einem Museum.
Christa Gather setzte sich mit dem dekorativen Element in der Kunst auseinander, das sie mit ihren Bodenplastiken thematisierte, ohne jedoch der Versuchung oberflächlicher Effekte zu erliegen. Zwar waren die Werke von einer attraktiven Farbigkeit; ihr und auch der zeitlosen Schlichtheit der geometrischen Formen steht jedoch die ernüchternde Banalität des Materials gegenüber aus dem die Plastiken entstanden sind: Gips.
Ein zentrales Thema der Werke von Christa Gather war die Ambivalenz von ausgeprägter Flachheit und bildhaftem Charakter einerseits und Körperlichkeit durch extrem reduziertes, aber deutliches Volumen andererseits. Dieses Wechselspiel von Fläche und Volumen beinhaltete nicht nur einen Dialog zwischen Bild und Plastik. Es brachte auch noch eine weitere Kunstform ins Spiel – und zwar die des Ornaments. So wie für das Bild der Bezug zur Fläche wesentlich ist und für die Plastik das Volumen, so bezog sich das Ornament auf die Oberfläche eines plastischen Trägers. Christa Gathers Bodenplastiken bezogen sich auf den Handlungs- und Bewegungsraum, den sie mit den Betrachter:innen teilten. Seine Bedingungen griff das Werk jeweils durch Proportionen, Ordnungssysteme und Platzierungen auf, so dass der Betrachter Erkenntnisse über die Beschaffenheit seiner Umgebung gewann.