Gundi Berghold zeigte im großen Raum für Wechselausstellungen ihre jüngste Video-Skulptur, die speziell für diesen Raum geschaffen wurde und erstmals zu sehen waren. Die österreichische Künstlerin, die in Wien lebt, wurde 1962 in Graz geboren. 1983 bis 1990 studierte sie freie Grafik und visuelle Mediengestaltung an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, 1988 bis 1989 studierte sie zusätzlich Elektroakustik und Experimentelle Musik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. In Österreich waren ihre reduzierten Video-Skulpturen bereits mehrfach zu sehen, u.a. in der Galerie nächst St.Stephan in Wien. In einem deutschen Museum war sie erstmals präsent.
Seit 1990 entstanden Video-Skulpturen, in denen es Gundi Berghold um ein Wechselspiel zwischen materiellen und immateriellen Elementen geht; um Energietransfer auf verschiedenen Ebenen der Wahrnehmung. Auf dem Boden des Ausstellungsraumes verliefen zwei großzügig angelegte Bögen – aufgeschüttet aus Eisenspänen, einem Abfallprodukt der eisenverarbeitenden Industrie. Darin eingebettet waren zwei flache Monitore, die beide das gleiche Videoband abspielten: Ein Lichtpunkt wanderte über den Bildschirm, griff den Verlauf der Bögen aus Eisenspan auf, unterbrach ihn und setzte ihn auf seine Weise fort mit anderen Mitteln. Es war nicht zuletzt der spannungsvolle Kontrast zwischen der virtuellen Welt des Mediums (Video) und der sehr bodenständigen, materiellen Präsenz seiner äußeren Rahmenbedingungen (Eisenspäne), der den besonderen Reiz dieses Werkes ausmachte.
Es erschien ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen Abbildungen und mehreren Texten (DM 25,-). Die Ausstellung wurde unterstützt vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und dem Österreichischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten.