Anlässlich des 70. Geburtstages von Heinz Mack wurden unter dem Titel „Neue Malerei“ Werke von 1991 bis 2001 ausgestellt, welche das Museumsgebäude beinahe wie das Atelier des Künstlers wirken lassen. In den Räumen des Hollein-Gebäudes werden sowohl 47 großformatige Arbeiten, bis zu Maßen von drei mal fünf Metern, als auch bemalte Skulpturen sowie in den Raum sich öffnende Bilder gezeigt.
Heinz Mack, gebürtig im hessischen Lollar, lebt seit Mitte der 1950er-Jahre im Rheinland. Er ist Mitbegründer der international einflussreichen Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO und lebt sowohl in Mönchengladbach als auch auf Ibiza. Bekannt geworden ist Mack durch seine experimentellen Lichtreliefs sowie durch seine Licht-Installationen in der Wüste, die zu den frühesten Beispielen der Land Art zählen. Seit den 1960er-Jahren beschäftigt er sich fortan nicht nur mit dem Licht, sondern auch mit der Bewegung in seinen Werken, um „eine Zone des Schweigens vor dem Neubeginn“ entstehen zu lassen. Damit wird der mehrfache documenta-Teilnehmer zu einem der Hauptvertreter der sogenannten Kinetischen Kunst. 1963 malte er sein vorerst letztes Leinwandbild. Nach 27 Jahren Abstinenz wandte sich Mack 1991 wieder der Malerei zu.
Seine neue Arbeit zeichnet sich durch leuchtende Primärfarben aus, die größtenteils an die Farbigkeit eines Regenbogens erinnern, wobei seine besinnliche, farbenfrohe Malerei das schwarze Bild jedoch nicht ausschließt. Mack erläuterte kurz vor seinem Geburtstag die Intention seiner Kunst: „Ich möchte noch leben, der Farbe alle Leuchtkraft geben.“
Mack möchte die Betrachter:innen nicht nur ermutigen, Farben farbiger zu sehen, sondern dass die Malerei ihn dazu bewegt, sein Sehen zu kultivieren und damit die Welt kritischer zu betrachten. In seiner Kunst möchte er der in Arbeitszwängen eingebundenen Gesellschaft eine Welt der inneren Harmonie und das Quell reiner Freude entgegenstellen.