Andrea Bowers, Radical Feminist Pirate Ship Tree Sitting Platform, 2013-k

Liebe Besucherinnen und Besucher,
im Zuge der Empfehlungen und Entscheidungen der Behörden zur Eindämmung des Corona-Virus findet die eine offizielle Eröffnung der Ausstellung ‚grief and hope‘ von Andrea Bowers am Sonntag, dem 15. März nicht statt. Das Museum ist an diesem Tag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, die Ausstellung ist während dieser Zeit zu sehen.

PRESSEVORBESICHTIGUNG: Donnerstag, 12. März, 11 Uhr

Umwelttrauer ist ein Begriff für die Trauer um Natur und ihre Lebewesen. Schon vor rund zwanzig Jahren wurde ‚environmental grief‘ als eine Trauer beschrieben, die beim Erfahren oder Vorhersehen eines Verlusts in der Natur erlebt wird, von tierischen oder pflanzlichen Arten, von Ökosystemen oder von Landschaften, die aufgrund akuter oder chronischer Umweltveränderungen sterben. Es gibt Anzeichen dafür, dass das sechste globale Massenaussterben begonnen hat. Dass unser globales Ökosystem immer schwächer und die gesamte Biosphäre durch menschliches Handeln auf irreparable Weise zerstört wird.

Unter dem Titel GRIEF AND HOPE (Trauer und Hoffnung) zeigt das Museum Abteiberg in einer großen Einzelausstellung die multimediale Arbeit der Künstlerin Andrea Bowers. Sie versammelt zentrale Werke ihrer langjährigen Auseinandersetzung mit Umweltaktivismus, Ökofeminismus und Klimagerechtigkeit. Bowers‘ Werk ist hochaktuell und zugleich Zeugnis für eine Zeit von rund zwanzig Jahren, in denen sich die heutige ökologische Krise unserer Welt anbahnte und nur wenige Künstlerinnen und Künstler den Umweltaktivisten dieser Jahre so nah waren wie diese US-Amerikanerin. Die Überblicksschau im Museum Abteiberg versammelt Objekte und Materialien aus der gesamten Zeit, von den frühen bis zu ganz aktuellen Sujets. Sie wird eine Verklammerung von Kunst und Aktivismus im Werk von Andrea Bowers aufzeigen, die existentielle Fragen nach der Aktivität von Gesellschaft und Kunst stellt. Angesichts der geografischen Lage von Mönchengladbach unmittelbar am rheinischen Kohlerevier von Garzweiler und Hambacher Forst ist Bowers’ Projekt im Museum Abteiberg eine Ausstellung, die konkrete lokale Anschlüsse hat.

Die in Los Angeles lebende Künstlerin Andrea Bowers studierte in den frühen 1990er Jahren am California Institute of the Arts in Valencia, CA. In Skulpturen, Filmen, multimedialen Objekten, einem großen zeichnerischen Werk, vielfach textbasierten und dokumentarischen Arbeiten zeigt sie seither ihr Vermögen, ästhetische Praxis mit einer politischen Haltung, einer feministischen, sozialen und ökologischen Perspektive zu verbinden. Sie demonstriert zivilen Widerstand und dessen Übersetzung in eine künstlerische Sprache. Bowers betreibt eine Arbeit, die von historischem Bewusstsein und archivarischer Neugierde geprägt ist, die unsere Zeit thematisiert und gleichermaßen die Geschichte von politischem Aktivismus und dessen visuelle Sprachen. In ihren Sujets spiegeln sich die Diskurse der vergangenen zwanzig Jahre, die Entwicklungen der Auseinandersetzung über Ökologie, Umwelt- und Klimaschutz. Sie porträtieren auch die sich wandelnden Szenen der Aktivisten, die Trauer, aber auch die Energie und Hoffnung in ihnen – bis hin zur jungen indigenen Widerstandskämpferin Tokata Iron Eyes in Dakota, USA, von der Bowers‘ neueste Arbeit handelt. In vielen bedeutenden Sammlungen sind Arbeiten von Andrea Bowers inzwischen zu finden, u.a. im Hammer Museum, Los Angeles, MoMA und Whitney Museum of American Art, New York, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington DC, und MOCA, Los Angeles.

Gemeinsam mit dem Weserburg Museum in Bremen bereitete das Museum Abteiberg die beiden Basierend auf Bowers‘ ortsspezifischer Arbeit in beiden Städten entsteht nach den Ausstellungen ein dokumentarisches Buch.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung wird gesondert bekannt gegeben.

Gefördert von der Kunststiftung NRW, der Hans Fries Stiftung und dem Museumsverein Abteiberg.

Weitere Informationen sowie Bildmaterial finden Sie auf unserer Webseite www.museum-abteiberg.de im Service/Presse-Bereich. Kontakt: Uwe Riedel, Abt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, riedel@museum-abteiberg.de, Tel.: +49 2161 252636.

Pressebilder unter: presse.museum-abteiberg.de


Political Ribbons for Abteiberg, 2020, Siebdruckfarbe auf Satinbändern, je 2 m
courtesy: the artist, Capitain Petzel Berlin, Andrew Kreps Gallery New York, Vielmetter Los Angeles
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


United States v. Tim DeChristopher, 2010, Einkanalvideo HD, 16:15 min, Farbe, Ton
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Peoples’s Initiative Poetic Protest on Paper (Group 1), 2020, Graphit auf Papier, 4 Zeichnungen, je 100 x 200 cm
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


(links) Soft Blockade (Feminist Barricade), 2003-2004, Stoff und Faden, 228 x 731 cm
(rechts) Feminist Spirituality and Magical Politics Scrapbook, 2003, Stoff, Faden, Sammelalbum, Fotokopie auf Papier, 4 x 22 x 15 cm
Sammlung Gaby and Wilhelm Schürmann, Herzogenrath; Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Austellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


(links) The Day the Water Died, 2009, farbige digitale Archivdrucke auf Papier, 33 x 55 x 3,5 cm (rechts) Alaskans Still Fighting for the Earth Banner, 2009, Typar, Farbe, 500 x 314 cm
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


(links) Ken Saro-Wiwa’s Last Words, November 10, 1995, 2009, Perlenstickerei, Ordner mit E-Mails, 21 x 200 cm
(rechts) Ken Saro-Wiwa Free Poster, 2009, Druck auf mattem ungestrichenem Papier, 22 x 59 cm
Charlotte Feng Ford Sammlung, New York; Foto: Achim Kukulies; Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Florida, Part of North America’s Only Remaining Coral Barrier Reef (2007), 2009, Graphit auf Papier, 55,8 x 76,2 cm
Sammlung Charlotte Feng Ford, New York; Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf



(links) Battlefields, Gardens and Graveyards (Sentimental Scrapbook displayed), 2002, 50 gerahmte Fotokopien auf Papier, je 35 x 28 cm, gesamt 187 x 300 cm

(rechts) After You’ve Gone, 2002/2020, Stein, Bildschirme, Lautsprecher; After you’ve gone, 28:44 min, Farbe, Ton; After you’ve gone (Bessie), 28:35 min, Farbe, Ton, Variable Größen
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


It Gives Me Life, 2017, LED, Pappe, Farbe, Acrylgel, Water is Life (109.22 x 344.17 x 15.24 cm); Tierra y Libertad (251.46 x 396.24 x 15.24 cm); Mni Wiconi (193.04 x 83.82 x 15.24 cm)
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


(links) I Am Nature: Champion International Clearcut; West Flank of the Cabinet Mountain Wilderness, 2013, Marker auf gefundenem Karton, 300 x 400 x 3 cm
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


(back) Grief Hope, 2020, Neon, 304 x 124 x 10 cm
courtesy: the artist, Capitain Petzel Berlin, Andrew Kreps Gallery New York, Vielmetter Los Angeles
(front) Tree Sits – Canopy Camping, Earth First!, 2011, recyceltes Holz, Seil, Karabiner, diverse Ausrüstung und Versorgung, 274 x 65 x 94 cm
Sammlung Charlotte Feng Ford, New York; Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


(back) Grief Hope, 2020, Neon, 304 x 124 x 10 cm
courtesy: the artist, Capitain Petzel Berlin, Andrew Kreps Gallery New York, Vielmetter Los Angeles
(front) Tree Sits – Canopy Camping, Earth First!, 2011, recyceltes Holz, Seil, Karabiner, diverse Ausrüstung und Versorgung, 274 x 65 x 94 cm
Charlotte Feng Ford Sammlung, New York; Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Interview with Betty Ann, 2009, Einkanalvideo, 08:28 min, Farbe, Ton
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


(links) Mug Shot, 2013, Buntstift auf Papier, 76,2 cm x 56,6 cm
Sammlung Gaby and Wilhelm Schürmann, Herzogenrath; Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Austellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Radical Feminist Pirate Ship Tree Sitting Platform, 2013, recyceltes Holz, Seil, Karabiner, diverse Ausrüstung und Versorgung, 203 x 749 x 152 cm
Sammlung Gaby and Wilhelm Schürmann, Herzogenrath; Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


(links) The Capitalist Vampire (illustration by Walter Crane), 2013, Marker auf gefundenem Karton, 419 x 302 cm
Private Sammlung; Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Nonviolent Civil Disobedience Drawing – Go Perfectly Limp and Be Carried Away, 2004, Graphit auf Papier, 50 x 38 cm
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Nonviolent Civil Disobedience Training (Dancers), 2004, Video Doppelprojektion, 17:29 min, Farbe, Ton Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


My Name Means Future, 2019/2020, HD Video, 51:06 min, Farbe, Ton
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf


Ausstellungsansicht Museum Abteiberg
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf