-Veranstaltung in den Ausstellungsräumen, die Ausstellung ist ab 19 Uhr zur Besichtigung geöffnet-
„Wer von ‚der‘ Malerei spricht – derjenigen, die immer schon mit dem bestimmten Artikel ausgestattet ist und gerne automatisch mit Kunst gleichgesetzt wird -, hat die Rechnung in der Regel nicht ohne die Bilder selbst gemacht, die mit malerischen Mitteln und in künstlerischer Absicht erzielt werden. Anders gesagt – und umso mehr, wenn Alkohol ins Spiel kommt – ist es relativ schwierig, auf die Malerei selbst scharf zu stellen. Im Gespräch zwischen der Malerin Monika Baer und dem Kunstkritiker und Ausstellungsmacher Hans-Jürgen Hafner anlässlich der Ausstellung „Große Spritztour“ der Künstlerin im Museum Abteiberg spielen, entgegen der vorläufigen Ankündigung, die Begriffe ‚Bild‘ und ‚Kunst’ daher womöglich eine mindestens ebenso große Rolle wie die Aktivitäten des ‚Malens‘ und ‚Schauens’. Da kann einem aber auch ganz schön ‚dizzy‘ werden.“
Im Zentrum der Ausstellung „Große Spritztour“ stehen neue Baers neue Bilder zum Thema Alkoholkonsum. Sie werden ergänzt durch Gemälde und Zeichnungen aus den letzten acht Jahren. In der neuen Bildgruppe verstärkt sich der szenische Charakter, der seit den frühesten Arbeiten virulent ist. Zusammen mit den ‚monochromes’, den Schlüsselloch-, Busen- und Mauerbildern der vergangenen Jahre demonstrieren sie Baers spezifische Verbindungen von Abstraktion, Realismus, expressiver Gestik und Pop Art. Das Positiv-Negativ der neuen Alkoholserien ist eine Variante der charakteristischen Doppelgleisigkeiten in Baers Malerei und treibt deren Dialektik auf die Spitze. Zu erleben ist ein radikaler Zugriff auf die Malerei, deren ehemaligen Distinktionsmerkmale – malerische Geste, Stil, bis hin zu Intention und der sogenannten Haltung – nicht mehr pur zu haben sind, sondern unrein, kontaminiert und berauschend.
Monika Baer studierte bei Alfonso Hüppi an der Kunstakademie Düsseldorf.
Sie lebt in Berlin und unterrichtet an der Milton Avery School of Fine Art des Bard College, New York. 2013/14 realisierte sie große Werkschauen am Art Institute of Chicago und dem Williams College Museum of Art, Williamstown MA, USA.
Hans-Jürgen Hafner ist Ausstellungsmacher und Kunstkritiker. Zur Zeit ist er Direktor des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf. Als Kritiker und Theoretiker lehrte er an verschiedenen Hochschulen und Akademien und entwickelte in den vergangenen Jahren u.a. neue Interpretationsansätze zur aktuellen Malerei. Als Anthologie veröffentlicht: „The Happy Fainting of Painting“ (2014).
Eintritt: 7,- / erm. 3,50
Mitglieder des Museumsvereins haben freien Eintritt