Hans Hollein wurde am 30. März 1934 in Wien geboren. Er starb 2014 in Wien.
(Nachruf)
Er studierte an der Akademie der bildenden Künste, Wien, Meisterschule für Architektur, Meisterklasse Prof. C. Holzmeister, Diplom 1956; am Illinois Institute of Technology (IIT), Chicago (1958-59) Architektur und Städtebau; und an der University of California, Berkeley, College of Environmental Design, Master of Architecture 1960.
Hans Hollein war von 1967-76 Professor für Baukunst an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und unterrichtete von 1976 bis 1986 die Meisterklasse für Industrial Design an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien und von 1979 bis 2002 die Meisterklasse für Architektur an der Universität für angewandte Kunst Wien. Er war Gastprofessor an der University of California, Los Angeles, an der Yale University in New Haven und an der Ohio State University in Columbus. Von 1978 – 1990 war er der österreichische Kommisar für die Biennale der bildenden Künste in Venedig (1991), von 1991 – 2000 war er auch österreichischer Kommisar für die Architekturbiennale in Venedig, der er im Jahr 1996 auch als Gesamtdirektor vorstand.

Zu seinen wesentlichen Bauten zählen öffentliche Institutionen wie das Städtische Museum Abteiberg, Mönchengladbach, 1972-82; das Museum für Glas und Keramik, Teheran, 1977-78; das Museum für Moderne Kunst, Frankfurt, 1982-91; das Niederösterreichische Landesmuseum und Ausstellungshalle St. Pölten, 1992-2002, „Vulcania”, Museum für Vulkanismus in der Auvergne, 1994-2002, der neue Eingangsbereich der Albertina in Wien, 2001 – 2003; Saturn Tower in der Donaucity Wien, 2002-2004; die öffentliche Schule in der Köhlergasse in Wien, 1979-90 und in der Donaucity Wien, 1993-99; sowie die bisher nicht ausgeführten Projekte für das Guggenheim Museum – Museum im Mönchsberg in Salzburg (seit 1988) und das Kulturforum in Berlin 1983-85.
Wichtige realisierte Bauten sind weiter das Haas-Haus in Wien, 1985-90, die Banco Santander in Madrid, 1987-93; der Generali/ Media Tower in Wien, 1994-2001; das Hauptquartier der Interbank in Lima, Peru, 1996-2001; die Österreichische Botschaft in Berlin, 1997-2001.

Die Planung für das Museum Abteiberg begann 1972. Erste Entwürfe entstanden 1974. Die Bauphase erstreckte sich von 1977 bis 1982. 1985 wurde es mit dem internationalen Architekturpreis, dem „Pritzker Award” ausgezeichnet.

Hollein berücksichtigte das historische Stadtbild mit der Abtei, als auch die extreme Hangsituation des Abteigartens. Er nutzte die verschiedenen Raumkomplexe so, daß sie sich für den Besucher wie aus einem Guss, von oben nach unten erschließen. Damit schuf er ein architektonisches Gebilde, das in der inneren Raumgliederung wie im äußeren Erscheinungsbild voller Ideen, Vielfalt und Überraschungen steckt und mit seiner Schönheit, Funktionalität und Eigenwilligkeit mit den bekanntesten Museumsbauten der Welt konkurrieren kann.

„Ich bin an die Planung dieses Museums als Architekt und als Künstler herangegangen. Als Künstler, der sowohl einen engen Bezug zu den dort präsentierten Kunstwerken hat, als Künstler, der selbst Kunstwerke (die in Museen stehen) produziert, und als Künstler, der ein Bauobjekt als Kunstwerk auffasst. Eine Dialektik zwischen dem Bauwerk, dem Raum und dem Kunstwerk ist angestrebt – nicht im Sinne einer Integration, sondern im Sinne einer Konfrontation, die das Potential der Objekte und des Raumes sichtbar und erlebbar werden lässt. Der Raum soll von einer komplexen Neutralität sein. Flexibilität soll nicht Beweglichkeit von Stellwänden und Decken bedeuten, sondern ein Angebot vielschichtiger Situationen, die für ein Kunstwerk entdeckt werden, auf die ein Kunstwerk antwortet. Das Bewegliche ist primär das Kunstwerk und der Mensch. Innerhalb von Architektur. Die Verantwortung des Architekten wird nicht auf den Kurator übertragen. Der Architekt schafft ein autonomes Kunstwerk – für Kunstwerke und Menschen.” (Hans Hollein)