Hervorgegangen aus den institutionskritischen Thesen, die den Wiener Architekten Hans Hollein und den Mönchengladbacher Museumsdirektor Johannes Cladders sehr eng miteinander verbanden, stellt sich das Museum Abteiberg als ein unvergleichlich komplexer Museumsentwurf dar. Architektur und Raumprogramm des Gebäudes konterkarierten die überkommenen Traditionen von Museumsbauten, ebenso den Funktionalismus von moderner Architektur und machten bereits Furore, bevor das Haus nach zehnjähriger Entwurfs- und Bauzeit am 23. Juni 1982 eröffnet wurde. Im Jahr 1985 erhielt Hans Hollein die höchste Auszeichnung für Architektur, den renommierten Pritzker Preis – mit besonderer Würdigung dieses ersten großen Bauauftrags in Mönchengladbach, dem das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und viele andere folgten.

Anlässlich der Wiedereröffnung des Museums Abteiberg hat Hans Hollein im Jahr 2007 sein Archiv gesichtet und umfangreiche Materialien, Skizzen, Pläne und Fotografien zur Verfügung gestellt, in denen die Stadien der Entwurfsgeschichte nochmals gegenwärtig werden.