Der in Toronto lebende Künstler Luis Jacob (*1970 in Peru) ist nicht nur bildender Künstler, sondern auch Lehrer, Autor und gesellschaftlicher Aktivist. Seit seiner Teilnahme an der Documenta 12 in Kassel ist eine große internationale Aufmerksamkeit für sein Werk entstanden. Das besondere Charakteristikum des interdisziplinären und multimedialen Werks von Luis Jacob liegt in seiner Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Bedeutung von Kultur, konkreter ausgedrückt: mit der Utopie der bildenden Kunst einflussreich für die Formung der Gesellschaft zu sein.

7 BILDER VON NICHTS VIERMAL WIEDERHOLT, IN DANKBARKEIT lautet der mysteriöse Titel seines Projekts für den Abteiberg, seiner erster Museumsausstellung in Deutschland. Im großen Wechselausstellungsraum inszeniert Luis Jacob eine atmosphärische Nachbildung des Werks von Mark Rothko, einem der berühmtesten abstrakten Expressionisten, dessen gegenstandslose Malerei bis heute unverminderte Faszination auslöst. In vier Kabinetten werden die großformatigen Gemälde ausgestellt, eines von ihnen ist als ein dunkler Raum gestaltet, in dem die Betrachter durch Schwarzlicht illuminierte abstrakte Formen und Farben erleben. Die Beziehung zwischen Objekt und Betrachter:innen soll hier in einer fast surrealen Steigerung erfahrbar werden: als eine dunkle und verführerische Magie. Jacobs neue Gemälde zitieren die Mark Rothkos berühmt gewordene Kapelle in Houston, gleichermaßen erinnern sie an die Funktion des Museums als einen Ort der Transzendenz.