Ghislaine Leung, 2020. Courtesy of Ghislaine Leung and ESSEX STREET, New York
Ghislaine Leung, 2020. Courtesy of Ghislaine Leung and ESSEX STREET, New York

Anlässlich des Ausstellungs- und Veranstaltungs-Programms »beuys 2021«, das zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys in mehr als 20 Institutionen in Nordrhein-Westfalen zu erleben ist, zeigt das Museum Abteiberg zwei Ausstellungen, in denen die Beuys-Zeit und die heutige Gegenwart in Beziehung zueinander gesetzt werden. Ein neuer Schauraum schöpft erstmalig aus der Neuerwerbung von SAMMLUNG/ARCHIV ANDERSCH und vermittelt die Bedeutung von Archivarbeit zur Kunst der 1960er und 70er Jahre.

Parallel ist ein neues ortsspezifisches Projekt zu erleben, in dem sich die große Mönchengladbacher Tradition seit Beuys‘ erster Museumsausstellung 1967 fortsetzt: Die Institution Museum wird 2021 nochmals neu untersucht und künstlerisch befragt, eingeladen dazu ist die Künstlerin Ghislaine Leung (*1980).

Als Bindeglied beider Ausstellung sind Leihgaben aus dem Kröller-Müller Museum in Otterlo zu sehen: vier Zeichnungen von Joseph Beuys, die er im Rahmen eines Interviews mit Frans Haks im Dezember 1975 anfertigte, in dem er über das Museum als „Intermedium“ zwischen Künstler und Publikum spricht. Beuys‘ Gedanken dienten dem kuratorischen Team beider Ausstellungen, die sich der Institution Museum auf ganz unterschiedliche Art und Weise annähern, immer wieder als Ausgangs- und Rückführungspunkt. 1993 brachte der FIU-Verlag das Gespräch zwischen Beuys und Haks unter dem Titel Das Museum. Ein Gespräch über seine Aufgaben, Möglichkeiten, Dimensionen… heraus. Das Buch ist im Museumsshop erhältlich.

GHISLAINE LEUNG. PORTRAITS

Die Einzelausstellung von Ghislaine Leung umfasst Werke, die vom Museum Abteiberg in Auftrag gegeben und über einen Zeitraum von einem Jahr 2020/21 produziert wurden. Kuratiert wird diese Ausstellung von Susanne Titz, assistiert von Haris Giannouras. Diese Informationen entsprechen dem erforderlichen Umfang von 600-800 Zeichen und wurden von Haris Giannouras, Ghislaine Leung und Susanne Titz bearbeitet. Alle Angaben entsprechen dem Stand Dezember 2020, Änderungen möglich, vorbehaltlich notwendiger Erfordernisse und verfügbarer Mittel.

WERKSTATTBERICHT SAMMLUNG/ARCHIV ANDERSCH (BEUYS)

Anlässlich von »beuys 2021« zeigt das Museum Abteiberg den WERKSTATTBERICHT SAMMLUNG/ARCHIV ANDERSCH. Angeregt von Joseph Beuys‘ Verständnis der Institution Museum reflektieren die Kuratorinnen ihre aktuelle Arbeit hinter den Kulissen. In Anspielung auf Beuys‘ Denken über die Bedeutung der Institution Museum wird es nicht nur um eine Ausstellung gehen: Beuys‘ Geschichte in Mönchengladbach gibt Anlass dazu, gemeinsam mit dem Publikum die Aufgaben des Museums – das Sammeln, Bewahren, Forschen, Präsentieren und Vermitteln – auf neue Weise zu thematisieren.

Seit dem Erwerb von SAMMLUNG/ARCHIV ANDERSCH 2017 – einer der international umfangreichsten Fluxus-Kollektionen – sind die Mitarbeiter*innen des Museums Abteiberg damit befasst, den umfangreichen Neuzugang zu inventarisieren sowie dessen langfristige Präsentation und Lagerung in einem Schaumagazin vorzubereiten. Die Kollektion von Erik Andersch beinhaltet Kunstsammlung, Kunstbibliothek sowie historische Dokumente zahlreicher Künstlerinnen und Künstler wie Ay-O, Joseph Beuys, Henning Christiansen, Robert Filliou, Dorothy Iannone, Alison Knowles, George Maciunas, Yoko Ono, Nam June Paik, Dieter Roth, Takako Saito, Daniel Spoerri, André Thomkins, Ben Vautier, Robert Watts oder La Monte Young. Die Ausstellung wird kuratiert von Felicia Rappe und Denise Wegener. Wissenschaftliche Beratung SAMMLUNG/ARCHIV ANDERSCH: Susanne Rennert.

Die Ausstellungsprojekte werden gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Hans Fries Stiftung und dem Museumsverein Abteiberg.
Die Ausstellungen sind Teil des Jubiläumsprogramms »beuys 2021. 100 jahre joseph beuys«, einem Projekt des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.